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1. Alte Geschichte - S. 14

1886 - Berlin : Hofmann
14 Erster Teil. Das Altertum. in zwei Teile: Israel und Juda. In Israel wurde der Je-hovahdienst von den Königen (Ahab) bekämpft, während Propheten für ihn auftraten (Elias, Elisa). Allmählich sank trotz der Arbeit feuriger Prediger, wie Arnos, Hosea, Jesaias, Jeremias, der sitt-722 liche Zustand des Volkes. Israel wurde 722 von den Assyrern zerstört und Juda von den Babyloniern (Nebukadnezar) 586. Aus 586 der babylonischen Gefangenschaft (586— 538) kehrte ein Teil der Juden durch die Gnade des Cyrns nach Judäa zurück und baute das zerstörte Jerusalem nebst dem Jehovahtempel wieder auf. Die Juden blieben fortan unter der wechselnden Oberhoheit der Perser, Alexanders des Großen, der Ptolemäer und der Selenciden. Eine zeitweilige Befreiung vom fremden Joch und einen höheren 150 Aufschwung des nationalen Gefühls brachte etwa um 150 v. Chr. das Heldengeschlecht der Makkabäer. Aber bald wurde das Volk durch innere Streitigkeiten, besonders durch die religiöse Befehdung der Pharisäer und Saddncäer in die Arme der Römer getrieben 63 (Pompejus 63 v. Chr., vgl. § 42), unter deren Botmäßigkeit es dann verblieb. Charakteristisch ist für die Juden der unter allen Drangsalen mit der größten Lebendigkeit beibehaltene Glaube an das einstige Erscheinen eines Befreiers und Erlösers Messias); sie dachten sich jedoch denselben lediglich weltlich, und so kam es, daß die geistige Erlösung Jesu Christi ihnen bis heute nicht als die Erfüllung ihres Glaubens erschienen ist. Die hebräische Sprache und Litteratur sind für das Geistesleben des Abendlandes von großer Bedeutung geworden durch ihr Hauptdenkmal, die Schriften des Alten Testamentes. In denselben wird teils das Schicksal des Volkes Israel in einfacher und schöner Weise erzählt — histori sche Bücher; teils enthalten sie lyrische Dichtungen, wie die Psalmen, didaktische, wie das berühmte Buch Hiob, guomische oder Spruchdichtung, wie die Sprüche Salomonis, — poetische Bücher; teils sind in ihnen niedergelegt die eine nationale Erhebung und Besserung anstrebenden Predigten der Propheten — prophetische Bücher. (Nach der aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammenden Einteilung der Bücher des A. T. stellt man diesen 3 Abteilungen, die als kanonische bezeichnet werden, die apokryphischen Bücher entgegen, die, zum Teil hebräisch geschrieben, nur in griechischer Sprache erhalten sind; zu ihnen gehören z. B. die zwei Bücher der

2. Alte Geschichte - S. 16

1886 - Berlin : Hofmann
16 Erster Teil. Das Altertum. durch die Gemeinsamkeit der Grundbestandteile ihrer Sprachen. Alle indogermanischen Völker haben zur Bezeichnung der wichtigsten und ersten Thätigkeiten und Begriffe in Familienleben und Religion dieselben Benennungen. Das dem Urvolke der Zeit und der Entwicklung nach am nächsten stehende Volk der Arier sind die Inder. Sie waren aus den Ursitzen in das Gebiet des oberen Indus (Pendschab) gezogen und verbreiteten sich im Kampfe mit der, wahrscheinlich schwarzen, Urbevölkerung in das Gangesthal und über ganz Vorderindien bis Ceylon. Von diesen Kämpfen legen Zeugnis ab die beiden großen Heldengedichte Mahabharata und Ramljana. In den Gangesländern entwickelte sich zuerst der nachher herrschend gewordene indische Volkscharakter: Neigung zu unthätigem Grübeln und Brüten, Überwiegen der Phantasie über den Verstand, phantastisch-religiöse Schwärmerei. Ursprünglich, im Jndnslande, lebten die Inder als thätige, einfache Ackerbauer und Hirten, ihre Religion war ein Naturdienst (Indra, Gott des Himmels; Agni, Gott des Feuers); obenan stand Varnna, der Ordner des All). Im Gangesthale wurde Lebeu und Sitte verändert. Die Erhaltung des Lebens erforderte hier keine oder nur geringe Arbeit mehr, daher Erschlaffung und Üppigkeit. Sonderung in vier^starrleschiedene Kasten; aus dem arischen Stamme: Brahm an as, Priester, Kschatrijas, Krieger, aus denen die Könige genommen wurden, Vaiyjas, Grundbesitzer, Kaufleute, Gewerbtreibende; aus den eingebornen Stämmen: Sudras, Tagelöhner, Sklaven. Außerdem gab es noch Menschen, die man als unreine den Tieren gleichstellte, Parias genannt. — An die Stelle der alten Naturgötter trat Brahma, der alles durchdringende und beseelende Geist, dem später Wischnu, der Erhalter, das Gute, und Siwa, der Zerstörer, das Böse, an die Seite trat. Die Priester bildeten eine tiefsinnige Lehre von dem Fortleben der Seele, von der Seelenwanderuug, von der Sünde und ihrer Erlösung aus. Auch die Staatsordnung lag in den Händen der Priester. 600 Etwa um das Jahr 600 v. Chr. erfuhr die indische Religion eine Umbildung durch Buddha; er lehrte, daß der Mensch durch Tugend, Entsagung und Geduld zur ewigen Seligkeit kommen kann ohne Rücksicht auf die Kaste, welcher er zugehört. Darin und auch in manchen einzelnen Lehren dem Christentums ähnlich, eignete sich der Buddhismus zur allgemeinen Religion und breitete sich allmählich über ganz Ostasien aus, wo er noch heute herrscht.

3. Alte Geschichte - S. 3

1886 - Berlin : Hofmann
Vorwort. ^3ei der Flut von Lehrbüchern, welche alljährlich den deutschen Büchermarkt überschwemmt, bedarf die einzelne Erscheinung wohl einiger Geleitsworte, die, indem sie die Grundsätze, nach denen, und den Zweck, für welchen der Verfasser arbeitete, nennen, zugleich die Direktiven der Beurteilung geben. Für den besonderen Zweck des Unterrichts an den höheren Bildungsanstalten des weiblichen Geschlechtes besitzen wir nicht viele historische Lehrbücher. Die meisten der an denselben in Gebrauch befindlichen Bücher sind im allgemeinen „für höhere Schulen" bestimmt und nehmen also auf die Bedürfnisse der Mädchenschule keine besondere Rücksicht. Das einzige für diese ausdrücklich bestimmte Lehrbuch weiterer Verbreitung ist das von Dr. Wern icke. Ich bin weit entfernt, dasselbe herabzusetzen, aber es ist doch nicht zu leugnen, daß seit seinem ersten Erscheinen die Bedürfnisse des weiblichen Unterrichtes vielfach besser erkannt und in anderer Art abgegrenzt sind. Die Änderungen welche das W.sche Buch nach des Verfassers Tode in fast allen Auflagen erfahren hat, bestehen meist in einzelnen Weglassungen und Zusätzen; an dem Plane des Ganzen ist nichts geändert, und eine organische Umgestaltung, wie sie beispielsweise die Gymnasiallehrbücher von D i e t s ch durch Gustavrich-ter erfahren haben, ist nicht in Aussicht. Es schien daher dem Unterzeichneten der Mühe wert, den deutschen höheren Mädchenschulen ein Lehrbuch der Geschichte darzubieten, in welchem sie nicht nur alles finden, was billigerweise eine gebildete Frau wissen oder znm wenigsten einmal gewußt haben muß, sondern in dem dieser Stoff auch nach den in besonnenen pädagogischen Kreisen jetzt allgemein angenommenen Gesichtspunkten verarbeitet ist. Von diesen Gesichtspunkten nenne ich: a) möglichste Beschränkung des Stoffes und zwar so, daß das durch die Bedürfnisse der Mädchenschule bedingte Wertverhältnis der einzelnen Gebiete Berücksichtigung erfährt; b) übersichtliche Gruppierung des Stoffes, wobei — Jahreskurse zu 40 Wochen gerechnet — auf die Woche durchschnittlich nicht mehr als l1/* Paragraphen entfallen. Auf den ersten Blick wird es scheinen, als ob zwischen Teil I (alte Geschichte) und Teil Ii (mittlere und neue Geschichte) ein Mißverhältnis zu gunsten des ersteren bestehe; besonders in den Abschnitten über die Kunst und Litteratur in Griechenland wird man eine verhältnismäßig große Ausführlichkeit bemerken. Ich habe mich dabei, besonders auch auf Grund der Äußerungen des Direktors Dr. T h o r b e ck e-Heidelberg auf der Jahresversammlung 1882 des „Vereins für das höhere Mädchenschulwesen in Deutschland" zu

4. Alte Geschichte - S. 18

1886 - Berlin : Hofmann
18 Erster Teil. Das Altertum. von seinen Jugenderlebnissen; vortrefflich erzogen, vgl. Xenophons Cyropädie § 22), gewann mit Hilfe des Harpagns die Herrschaft im medischen Reiche, das nach dem vorherrschenden Volksstamm fortan das persische hieß. Es wurde unter ihm zum Weltreich. Er besiegte den reichen, aber durch sein Glück übermütigen, verblendeten König Krösus von Lydien (Sage von dessen Verbrennung: „o Solon, Solon, Solon"; Polykrates von Samos) 538 und zerstörte das babylonische Reich (538; Ende der babylonischen Gefangenschaft der Juden, § 4). Seinen Tod fand Cyrus im 529 Kampf gegen die nördlichen Barbarenstämme 529 (Königin Tomyris). Sein Sohn Kambyfes breitete die persische Macht auch über Ägypten und Äthiopien (Abessinien) aus. Aber während seines dortigen Aufeuthaltes brach eine Empörung gegen ihn in Persien 522 selbst aus, er zog zurück, starb aber unterwegs in Syrien (522). Nachdem die Empörung des Pseud osmerdis, der nach der Herrschaft trachtete, fehl geschlagen, wurde von den Großen des Reiches 521 der thatkräftige Darius I. auf den Thron gehoben (521), unter dem alsdann, da er seine Macht auch über den Hellespont ausbreiten wollte, der große Zusammenstoß mit den Griechen erfolgte, von dem später gehandelt wird. Die Folge desselben war, daß der Ausdehnung des Reiches nach Westen Schranken gesetzt wurden. Gleichwohl erlangten die Perser nachher einen unheilvollen Einfluß auf die Griechen (Friede des Antalkidas §19), bis endlich Alexander der Große (§ 23) das Perferreich zerstörte. — Die Perser waren ursprünglich ein Stamm von einfachen Sitten und kraftvoller Gesundheit. Mit zunehmender Macht nahmen sie aber die üppigen Sitten der von ihnen unterworfenen Völker an; auch ihr Glaube, von Haus aus mit dem baktrifchen übereinstimmend, blieb nicht rein erhalten. Bemerkenswert war die Verwaltung des persischen Weltreichs: ander Spitze des Ganzen stand der König, je nach der Jahreszeit in vier Hauptstädten residierend (Susa, Ekbataua, Babylon, Persepolis, von welcher letzteren hochinteressante Ruinen erhalten sind). Das Reich war eingeteilt in Satrapien, deren Vorsteher, die Satrapen, ans das genaueste kondoliert wurden. Ungeheuer waren die Einkünfte des Königs wie seiner Beamten durch hohe Abgaben der Unterthanen, dabei aber gab es vorzügliche öffentliche Einrichtungen für den Verkehr, große Chausseen, viele Kanäle, geregeltes Münzwesen, Sicherheit des Besitzes. Aber bei der guten Ordnung fehlte Gemeinsinn und Freiheit,

5. Alte Geschichte - S. 20

1886 - Berlin : Hofmann
n. Die Geschichte der Griechen. § 7. Geographische Übersicht. Einteilung der Geschichte. Die Griechen wohnten in dem südlichen Teile der Balkanhalbinsel. Ihre Eigenart und ihre Geschichte sind wesentlich bedingt und gebildet durch die Beschaffenheit des Landes: reichgegliederte Küsten mit vortrefflichen Häfen; überall Nähe des Meeres; dieses selbst verbindet durch seine hochentwickelte Inselwelt (Cykladen, Spo-raden) mit der kleinasiatischen Küste; reine, schöne Seeluft, heiterer Himmel, reichlicher Getreide- und Baumwuchs (Ölbaum). Die Teile sind von Süden nach Norden: Peloponnes, eine fast ganz vom Meere umfloffeue Halbinsel, verbunden mit Hellas oder Mittelgriechenland durch die Landenge von Korinth; nördlich von Hellas die beiden großen Landschaften T h ess ali en und Epirus. Diese Hanptteile zerfallen wieder in einzelne Landschaften, deren bemerkenswerteste sind: im Peloponnes: Arkadien, ein ziemlich abgeschlossenes Bergland, Elis, Argolis, Messenien, Lakonien, (Hauptstadt Sparta); in Hellas: Attika (Hauptstadt Athen). Böotien, Doris, Lokris. Von den Inseln sind die wichtigsten: Euböa, gegenüber der Küste von Attika, Salamis und Agina im saronischen Gols, Lemnos, Lesbos, Chiov, Samos, Rhodos, Kreta, Naxos, Paros, Andros im Ägäischen Meeie, Zakynthos, Jthaka, Kerkyra (Corfu) im Jonischen Meere. Das beherrschende Gebirge von Nord- und Mittelgriechenland ist der Pindus mit seinem System (Olymp) und seinen Ausläufern (Othrys, Öta): in dem Peloponnes merke man sich das arkadische Hochland (Kyllene) und die von Nordwesten nach Südosten streifenden Grenz-qebirge von Lakonien Taygetos und Parnon. , „ Man teilt die griechische Geschichte am besten m fünf Perioden: t „ I. Periode. ?— ca. 1100. Das Zeitalter der Heroen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Von der Wanderung der Dorer bis zum Beginn der Perserkriege.

6. Alte Geschichte - S. 21

1886 - Berlin : Hofmann
§ 8. Die Religion der Griechen. 21 Hi. Periode. 500—431 v. Chr. Vom Beginn der Perserkriege bis zum Ausbruch des peloponnesischen Krieges. Iv. Periode. 431—338 v. Chr. Vom Ausbruch des peloponnesischen Krieges bis zum Untergänge der griechischen Freiheit ^Schlacht bei Chäronea). V. Periode. 338—146 v. Chr. Von der Schlacht bei Chäronea bis zur Zerstörung von Korinth (Unterwerfung durch die Römer). Die Griechen haben zum erstenmal eine tiefere geistige Bildung und Wissenschaft gepflegt, und ihr Gefchmack und Kunstsinn, sowohl in der Litteratur als in der Architektur und Skulptur, find bisher noch nicht wieder erreicht. Daneben huldigten sie einer rein menschlichen hohen Sittlichkeit, deren Träger auch uns Christen ehrwürdig erscheinen (Aristides, Sokrates). I. Periode. Zeitalter der Keroen. ?— ssl. 1100 v. Chr. § 8. Die Religion der Griechen. Die Griechen glaubten an mehrere Götter (Polytheismus). Die Zahl derselben, von denen viele irgendwelche menschliche Thätigkeit unter ihrer Obhut hatten (Personifikationen), war sehr groß. Es lassen sich aber 12 Hauptgötter, die sogenannten olympischen, angeben; diese sind: 1. Zeus (bei den Römern Jupiter), „der Vater der Menschen und Götter". Er erhält die Welt in ihrer ewigen Ordnung und die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft (Gastfreundschaft, Eid rc.) find von ihm geheiligt. Denn gesittete Zustände sind erst eingeführt, als er an die Stelle roher, gewaltsamer Naturgötter (Titanen) trat. Er wurde überall, hauptsächlich aber in Olympia (Elis, Peloponnes) verehrt, wo auch sein berühmtes Bildnis von der Hand des großen Bildhauers Phidias aufgestellt war. — 2. Hera (Juuo), seine Gemahlin, der vor allem der Schutz der Ehe oblag. 3. Poseidon (Neptun), der Gott des Meeres, welcher, während Zeus auf dem Lande vorzugsweise waltet, das Wasser mit seinen

7. Alte Geschichte - S. 79

1886 - Berlin : Hofmann
§ 36. Der zweite punische Krieg. 79 habe in meiner Toga Krieg und Frieden, wählt!). — Hannibal zog mit einem großen Heere, in dem Elefanten mitgeführt wurden, über die Pyrenäen, den Rhone und die Alpen (kleiner Sankt Bernhard). Obgleich er bei dem Übergange über letzteres Gebirge mehr als die Hälfte feiner Mannschaften verloren hatte, drang er mit den Übriggebliebenen mutig vor und schlug den P. Corn. Scipio am Ticinus (218). Nach einem weiteren Siege (an der Trebia) 218 überschritt er den Apennin und schlug dann die Römer völlig am trafimenifchen See in Etrurien (217). Die Römer ernannten 217 nun, in großer Besorgnis, den bedächtigen Q. Fabius Maximus zum Diktator, der von feiner abwartenden Kriegführung, durch welche er den Hannibal beständig in Aufregung hielt, ohne es zu einer Schlacht kommen zu lassen, den Namen Cunctator (der Zauderer) erhielt. Aber dem römischen Volke genügte diese Kriegführung nicht, man wählte im nächsten Jahre (216) einen weniger besonnenen Konsul, der sich trotz der Abmahnung feines verständigeren Mit-konfuls auf die Schlacht bei Cannä einließ (216), in welcher 216 das römische Heer völlig geschlagen wurde. Hannibal marschierte nicht, was ihm jetzt leicht gewesen wäre, gegen Rom, sondern ging nach Kampanien, wo er in Capua die Winterquartiere bezog. Der römische Senat wie die Bevölkerung zeigten in dieser größten Not eine heldenmütige patriotische Haltung. Mit großer Aufopferung rüsteten sie ein neues Heer aus und stellten an dessen Spitze Marcellus, „das Schwert der Römer". Demselben gelang es, Hannibal in den Gefechten bei Nola zu schlagen 214. Er ging 214 dann nach Sizilien, wo sich der Nachfolger des Königs Hiero den Karthagern angeschlossen hatte, und eroberte nach einer langen Belagerung die durch den Mechaniker Archimedes kunstvoll verteidigte Stadt Syrakus. Ganz Sizilien war bald in den Händen der Römer. Nun verschlimmerte sich die Lage Hannibals: das feste Capua wurde ihm entrissen, obgleich er durch einen Zug gegen die Hauptstadt (Hannibal ante portas) dasselbe zu retten suchte; auch das kaum eroberte Tarent vermochte er nicht zu halten. Auch in Spanien waren die Karthager im Nachteile. Dort hatten von 217 an die beiden Brüder Scipio zunächst mit Erfolg 217 gekämpft, waren dann aber 211 selbst beide gefallen. Ihre Aufgabe 211 führte der jüngere Scipio, ein hochbegabter, edler Mann, glücklich weiter, indem er Neukarthago eroberte, den Hasdrubal, Hannibals Bruder, in einer großen Schlacht schlug, und die Herzen der Spanier

8. Alte Geschichte - S. 23

1886 - Berlin : Hofmann
§ 9. Tie Mythologie. 23 12. Hestia (Vesta). Sie nährt die Flamme des häuslichen Herdes und nimmt ihn in Schutz. Neben diesen Hauptgötteru gab es noch eine große Reihe anderer, von denen einige einen ausgedehnten Kult genossen. Bacchus oder Dionysos, Gott der Freude an den Erzeugnissen des Erdbodens, besonders des Weinstocks, daher des Weines selber. Seine Feste waren wild und ausschweifend (Zug der Bacchanten). Die Geister der Erde und Berge (Oreaden), der Bäume und Blumen (Dryaden), der Bäche (Najadeu) sind ihm ergeben. — Unter der Erde thront in der Finsternis Hades oder Plnton, zu dem die menschlichen Seelen nach dem Tode gelangen. Sein Diener ist Charon, der die Seelen empfängt und in seinem Nachen über den Styx führt. Die Menschen sind abhängig von den Göttern, die trotz mancher menschlicher Schwächen (Anthropomorphismus) doch das Gute wollen; besonders die Erhaltung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung liegt ihnen am Herzen und demgemäß die Bestrafung der Frevelthat, des Mordes, des Eidbruchs, der Überhebung, wobei sie in den schlangenhaarigen Erinnyen ihre Helferinnen haben. Die Gottesverehrung bewegt sich in festgeordneten Formen: Tempel (Zenstempel in Olympia, der Athene in Athen, des Poseidon in Argos n. a.); Opfer von Tieren (in vorhistorischer Zeit auch wohl Menschen); Prozessionen mit großen Festen. Ihren Willen offenbaren die Götter den Menschen durch Worte (Orakel, die berühmteste Fragestätte des Apollon in Delphi) und durch Zeichen (aus dem Vogelflug rc.). Beide Arten der Götterbefragung lagen vorzugsweise in den Händen der Priester. § 9. Die Mythologie. Man kann die Hauptsachen aus der griechischen Mythologie, soweit sie nicht Götterlehre ist, am besten nach folgenden Gesichtspunkten einteilen: 1. Die Sagen von den fremden Einwanderern (Dauaos, Pe-lops, Kekrops n. a.). 2. Die Sagen von einzelnen Heroen, welche für einzelne Stämme oder für das ganze griechische Volk die ersten Arbeiten der Kultur verrichteten (Herakles, Thesens u. a.). 3. Die Sagen von den gemeinschaftlichen Unternehmungen aller Griechen (Argonautenzug; trojanischer Krieg n. a.).

9. Alte Geschichte - S. 82

1886 - Berlin : Hofmann
82 Erster Teil. Das Altertum. 4. Auch die Bewohner der Ostküste des Adriatischen Meeres, Illyrier und Epiroten, kamen um diese Zeit unter die Botmäßigkeit des römischen Senates. B. Spanien und Afrika. Auch in Spanien faßten nach der bedeutungsvollen Kriegführung Scipios die Römer festen Fuß und der von diesem Feldherrn unterworfene Teil der Halbinsel wurde in zwei Provinzen (Hispania citerior, das östliche, Hispania ulterior, das westliche Spanien) geteilt. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts wurde nun die römische Herrschaft durch Besiegung der Lus i tan er (in Portugal) und der Celtiberer (um Nnmantia am oberen Duero) weiter ausgebreitet und mehr gefestigt. Die Romanisiernng der Halbinsel geschah sehr rasch. Karthago hatte sich allmählich von dem furchtbaren Schlage einigermaßen erholt. Aber den wachsenden Wohlstand der alten Feinde sahen die Römer mit Besorgnis. Eine sehr starke Partei der letzteren, an deren Spitze der ehrenhafte, aber fanatische Marcus Porcius Cato stand, betrieb daher einen Krieg mit Karthago, als dessen Endzweck offen die Zerstörung der Stadt gepredigt wurde („ ceterum censeo Carthag’inem esse deleiidam"). Den Borwand fand man, als Karthago den beständigen räuberischen Angriffen des Massinissa, gegen welche es in Rom vergeblich Schutz gesucht hatte, mit den Waffen entgegentrat und dadurch den Frieden von 201 146 brach. Nach einem dreijährigen Kriege fiel im Jahre 146 Karthago, von den verzweifelten Einwohnern heldenmütig verteidigt, dem römischen Feldherrn Seipio Ämilianns, Enkel des großen Scipio, in die Hände. Fast alle Einwohner wurden getötet, die Stadt dem Boden gleich gemacht. Repetition: Römer. Ii. Periode. B. 264 133 v. Chr. Erster punischer Krieg 264—241. Kampf um Sizilien. Die Römer bauen sich eine Flotte. Erster Seesieg der Römer unter D ui lins bei Mylä. Nach schwankendem Kriegsglück werden die Römer Herren von ganz Sizilien, Seesieg des Lntatins Catnlns bei den Ägatischen Inseln. Sizilien erste römische Provinz. Zweiter punischer Krieg 218—201. Hannibal, der sich zur Lebensaufgabe gesetzt hat, sein Vaterland an den Römern zu rächen, übernimmt den Oberbefehl über die karthagischen Truppen in Spanien, nimmt, der römischen Verwahrungen ungeachtet, Sagunt ein und zieht über die Pyrenäen und Alpen (Kleiner Sankt Bernhard) nach Italien. Sein Siegeszug: Niederlagen der Römer am Ticinns, am trasnmenischen See, bet

10. Alte Geschichte - S. 86

1886 - Berlin : Hofmann
86 Erster Teil. Das Altertum. Konsul, sondern trieb sogar in Rom selbst unter den Augen der Behörden großartige Bestechung. Der Krieg wurde mit einer, in der römischen Geschichte bis dahin nicht gesehenen Schlaffheit geführt. Endlich aber ermannte sich der Senat. Jngurtha wurde zuerst von dem tüchtigen Metellus geschlagen und mußte sich endlich dem klugen Sulla, der in dem Heere des Marius diente, ergeben. (Die hochinteressante Geschichte dieses Krieges schrieb in schöner Form Sallustius, vgl. § 47.) Wie sehr mit den Sitten das Selbstvertrauen des römischen Volkes gesunken war, zeigte sich bei dem Einfall der Cimbern 110 und Teutonen (ca. 110) in Italien. Deutsche Völkerschaften von der Nordseeküste, unter denen die obengenannten die Mehrzahl bildeten, kamen mit dem Begehr um Überlassung von Wohnsitzen nach Italien, und als man sie abwies, schlugen sie die Römer in mehreren großen Schlachten (bei Noreja in Kärnthen, bei Aransio in Südfrankreich). Allgemeiner Schrecken, die Deutschen möchten auf Rom ziehen, bemächtigte sich der Römer („cimbrischer Schrecken") und ries eine völlige Ratlosigkeit hervor. Niemand wollte das Oberkommando übernehmen. Endlich ließ sich Marius, eben siegreich aus Afrika kommend, zum Konsulat wählen, das er nun viermal nacheinander bekleidete. Ihm gelang es, die Teutonen bei Aquä Sextiä (Aix in Südfrankreich) und die Cimbern in Obei> Italien bei Vercelli auf den raudischen Feldern zu schlagen. Nun erst atmete Rom auf. Die Deutschen, soweit sie nicht gefallen oder gefangen waren, zogen zurück. § 41. Marius und Sulla. Bald darauf fielen sämtliche italischen Bundesgenossen, welchen das schon durch E. Gracchus in Aussicht gestellte Bürgerrecht immernoch vorenthalten wurde, von Rom ab, indem sie sich in Corsinium eine neue Hauptstadt gaben. Der darüber ansbrechende Bundesgenossen krieg überhob die Römer nicht der Notwendigkeit, sämtlichen 90 Italikern das Bürgerrecht zu verleihen (ca. 90 v. Chr.). In dem Kriege hatte sich besonders ausgezeichnet L. Cornelius Sulla, der nun als Führer der aristokratischen Partei auftrat. Durch Senatsbeschluß wurde ihm der Oberbefehl gegen den in Asien allmächtigen und den römischen Einfluß gefährdenden König Mithri-dates von Pontus anvertraut; aber das Volk betraute mit derselben Sendung den demokratisch gesinnten Marius. Da Sulla
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